Die Macht der Wahrnehmung: Wie Personen in Fotos die Vorlieben für Veranstaltungsorte beeinflusst

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Soziale Medien sind reich an fantastischen Bildern von Menschen an exotischen Orten und auf exklusiven Veranstaltungen. Doch haben Sie sich jemals gefragt, wie diese Bilder tatsächlich auf potenzielle Kunden wirken? Die kürzlich im renommierten Journal of Consumer Research veröffentlichte Studie: „It Looks Like „Theirs“: When and Why Human Presence in the Photo Lowers Viewers‘ Liking and Preference for an Experience Venue“ der Tulane University stellt den Einfluss menschlicher Präsenz in geteilten Fotos in den Kontext des psychologischen Besitzempfindens. Dabei sind die gewonnenen Erkenntnisse durchaus überraschend: Das Teilen von Fotos, auf denen Menschen an besonderen Orten zu sehen sind, kann neue Kunden tatsächlich abschrecken. Diese Erkenntnis gilt es bei Werbefotos, im Social Media Marketing und bei der Einschätzung der Präferenzen der Verbraucher zu berücksichtigen.

Der Einfluss von Fotos auf die Wahl von Veranstaltungsorten:

Die Studie analysierte mehr als 14.000 Instagram-Reisefotos eines Top-Influencers und führte eine Reihe von Experimenten durch, bei denen Probanden zwischen Orten mit und ohne Menschen auf den Fotos wählen sollten. Bei der Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Zieldestinationen wurde ein konsistenter Trend deutlich: Die Präsenz anderer Menschen auf Fotos von Orten für besondere oder einmalige Erlebnisse minderte die Vorlieben und Präferenzen der Betrachter. Doch warum ist das so?

Ein Schlüssel zur Erklärung:

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Phänomen durch das sogenannte „psychologische Besitzgefühl“ erklärt werden kann. Dieses Gefühl besagt, dass Menschen das Bedürfnis haben, einen Ort oder Gegenstand als ihren eigenen zu betrachten, selbst wenn sie keine rechtliche Eigentümerschaft an diesem Ort haben. Zum Beispiel könnten Schüler in einem Klassenzimmer das Gefühl haben, „das ist MEIN Platz,“ oder Sportfans könnten glauben, dass ein Team „MEIN Team“ ist. Ähnlich könnten Paare ein Hochzeits- oder Veranstaltungsort als „UNSEREN Veranstaltungsort“ ansehen, obwohl sie diesen lediglich für ihre Zeremonie oder Veranstaltung gemietet haben. Verbraucher konstruieren und kommunizieren ihre Identität oft durch solche Besitzverhältnisse. Wenn nun jedoch andere Personen auf Werbefotos dieser Orte gezeigt werden, kann der Eindruck entstehen, dieser Ort ist bereits besetzt, er kann nicht MEIN persönlicher Ort werden. Das so gestörte Besitzgefühl kann dazu führen, dass sich Kunden gegen diesen Veranstaltungsort entscheiden.

Praktische Implikationen:

Die Studie legt nahe, dass Werbetreibende vorsichtig sein sollten, wenn sie Fotos früherer Veranstaltungen zu Werbezwecken nutzen, v.a. wenn es sich dabei um identitätsrelevante Erlebnisse handelt. Gemeint sind damit besondere Anlässe, wie z.B. ein Jubiläumsessen oder eine Hochzeit, die Menschen für ihre Identität relevanter empfinden, als alltägliche Erfahrungen.

Die Autoren der Studie schlagen vor, dass Veranstalter zur Optimierung ihrer visuellen Content-Marketing-Strategie sorgfältig überlegen sollten, ob die gezeigte Verbrauchererfahrung identitätsrelevant ist und ob die Personen auf den
Bildern eine ausgeprägte Identität haben und damit ein gewisses Besitzgefühl ausstrahlen.

Wenn Werbetreibende dennoch Personen in Fotos zur Bewerbung eines Erlebnisses zeigen möchten, sollten sie Personen verwenden, die nicht mit dem Betrachter um dieselbe Identität konkurrieren, wie beispielsweise Mitarbeiter oder Geschäftsinhaber.

Fazit:

Bilder mit Menschen können oft ansprechender oder authentischer wirken, diese Studie zeigt aber, dass solche Bilder manchmal die Marketingziele untergraben können. Marketer und Werbetreibende sollten sich bewusst sein, dass die Wahrnehmung von Besitz und Identität stark mit der Entscheidung verbunden ist, welche Orte besucht werden. Dieses zu berücksichtigen, kann dazu beitragen, die Effektivität von Marketingkampagnen zu steigern und sicherzustellen, dass die gezeigten Bilder die gewünschten Reaktionen hervorrufen. Bei „Awesome Design,“ verstehen wir die Macht visueller Kommunikation und die Bedeutung einer starken Markenidentität. Wir haben uns darauf spezialisiert, einzigartige und wirkungsvolle visuelle Inhalte für unsere Kunden zu entwickeln. Diese Studie unterstreicht, wie entscheidend es ist, dabei die Wahrnehmung von Verbrauchern in Bezug auf Ihre Marke und Ihr Angebot zu verstehen. In unserer Arbeit legen wir besonderen Wert darauf die Identität und die Botschaft unserer Kunden auf authentische und ansprechende Weise zu vermitteln, ohne Verwirrung oder Ablehnung zu erzeugen, wie sie in dieser Studie beschrieben werden.

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